„Digitale Souveränität“ beschreibt „die Fähigkeiten und Möglichkeiten von Individuen und Institutionen, ihre Rolle(n) in der digitalen Welt selbstständig, selbstbestimmt und sicher ausüben zu können.“ So ist es auf der CIO-Seite (IT-Beauftragter des Bundes) zu lesen.
Ziel ist also die Datenhoheit und die Unabhängigkeit von Anbietern, lizenzrechtlichen Regelungen, proprietären Lösungen oder eben auch technischer Lösungen abweichend regulärer standardisierter Vorgaben und Regelungen.
Vor rund einem Jahr wurde angekündigt, dass der Government Site Builder (GSB), das zentrale Webframework der Bundesregierung, künftig auf TYPO3 basieren wird. Der GSB stellt die technische Grundlage dar, auf der Webauftritte von Bundesbehörden realisiert werden.
Zum damaligen Zeitpunkt war die technische Basis des GSB noch lizenzrechtlich eingeschränkt. Mit dem Release der Version 10 wurde jedoch der Wechsel auf eine vollständig Open-Source-lizenzierte Plattform vollzogen. Der nächste logische Schritt war die Wahl eines zukunftsfähigen, flexiblen Content-Management-Systems.
TYPO3 bot sich in diesem Zusammenhang aus mehreren Gründen als neue technologische Basis an. Das System
ist unter einer Open-Source-Lizenz verfügbar
setzt durchgängig auf offene Technologien, wodurch keine versteckten Lizenzrisiken entstehen
verfolgt eine transparente Strategie für Sicherheit und Weiterentwicklung
wird von einer aktiven, gut etablierten Entwickler-Community getragen
ist bereits in vielen öffentlichen Institutionen im Einsatz
wird von zahlreichen technischen Dienstleistern in Deutschland unterstützt
bietet umfassende Möglichkeiten zur barrierefreien Gestaltung
Am 5. Juni 2024 wurde der GSB in der neuen Version 11 offiziell veröffentlicht – nun vollständig basierend auf TYPO3 in Version 12.
Mit dem neuen Release erhalten öffentliche Einrichtungen ein solides Grundgerüst für moderne und zugängliche Webauftritte. Bereits enthalten sind unter anderem:
Unterstützung für mehrsprachige Inhalte
direkt einsatzfähige Inhaltselemente
fertige Templates
responsive Darstellung auf mobilen Geräten
ein barriereärmeres Backend für Redakteurinnen und Redakteure
Frontend-Komponenten, die den Anforderungen der Barrierefreie-Informationstechnik-Verordnung (BITV 2.0) entsprechen
Der GSB11 kann entweder direkt über das ITZBund betrieben oder alternativ als selbstgehostete Lösung eingerichtet werden.
Als erfahrene TYPO3-Agentur und langjähriges Mitglied der TYPO3 Association begrüßen wir die Entscheidung für TYPO3 ausdrücklich. Aus unserer Sicht ist dies ein konsequenter Schritt in Richtung mehr digitaler Souveränität und Nachhaltigkeit im öffentlichen Sektor.
Dass TYPO3 künftig eine zentrale Rolle in der digitalen Infrastruktur der Bundesverwaltung einnimmt, bestärkt uns in unserem täglichen Tun und unserer aktiven Rolle in der Community. Wir freuen uns darauf, diesen Weg mitzugestalten und weiterhin zum Gelingen digitaler Lösungen im öffentlichen Raum beizutragen.